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Untenstehend finden Sie die aktuellste Pressemitteilung des FIW-Projekts:
2.3.2020
BMDW: Erstmals Jahresgutachten zur österreichischen Außenwirtschaft
Analyse des Außenhandels: Freihandel als Wachstumstreiber, Globale Entwicklung mit Veränderungen – Positiver Zukunftstrend für Österreichs Exporte
Das Kompetenzzentrum Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft (FIW) erstellte heuer zum ersten Mal ein Jahresgutachten zur österreichischen Außenwirtschaft. Dabei wurde die Lage Österreichs, dessen Potenziale und die Herausforderungen für österreichische Unternehmen im internationalen Umfeld sowie die Folgen zunehmender Handelsbarrieren seit 2018, untersucht. Neben Analyse und Darstellung der aktuellen Situation beinhaltet das Gutachten auch eine Prognose künftiger Entwicklungen.
Die Prognose 2020 bis 2024 beläuft sich für Österreich auf ein durchschnittliches jährliches Exportwachstum von vier Prozent. Die Österreichische Exporte können ausgehend von 2018 bis 2024 um bis zu 13 Prozent anwachsen. Heimische Wachstumsraten bleiben hinter der globalen Exportdynamik zurück. Jedoch kann Österreich seinen Anteil an EU-Exporten behaupten bzw. leicht erhöhen. Der BREXIT erhöht den Anteil von 2,8 (2019) auf 3,0 Prozent bis 2024. Der Export-Anteil mit mittelhohem Technologiegehalt an den gesamten österreichischen Güterexporten (2018: 42 Prozent), dürfte bis 2024 auf 51 Prozent ansteigen. Deutschland, die USA und Italien bleiben wichtigste Exportpartner. China sowie die mittel- und osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten gewinnen an Bedeutung.
Freihandel als Wachstumstreiber für Exporte
Neue EU-Handelsabkommen haben mittelfristig positive Auswirkungen auf österreichische Exporte. Studien belegen, dass Österreich von derartigen Abkommen profitiert. Die Klimadebatte eröffnet für heimische Unternehmen neue Marktchancen. Deshalb ist eine Stärkung im Bereich klimaschonender Technologien und Produktionsprozesse nötig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
Mögliche Effekte der COVID-19-Epidemie sind in der Prognose nicht berücksichtigt, da noch keine belastbaren Daten vorliegen. Eine Schätzung des Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) würden das österreichischen BIP-Wachstums um 0,01 - 0,02 Prozentpunkte dämpfen. Dieser Wert verdoppelt sich, wenn man Dienstleistungsexporte und indirekte Exporte nach China berücksichtigt. Sollte die Wachstumsabschwächung in China deutlich stärker ausfallen oder länger andauern und zu einem globalen Abschwung führen, könnte der Wachstumsrückgang in Österreich bis zu 0,06 Prozentpunkte des BIP-Wachstums ausmachen.
Globale Entwicklung des Außenhandels
Handelskonflikte und zusätzliche Handelsbarrieren dämpfen den globalen Außenhandel. Ob diese Konflikte weiter eskalieren, sich verlagern oder abnehmen, ist derzeit schwer abzusehen. Die Expert/innen des FIW erwarten nach der dynamischen Entwicklung in den Vorjahren künftig ein schwächeres weltweites Exportwachstum. Die maßgeblichen Impulsgeber, die in den ersten beiden Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts das Handelswachstum beflügelten, sind am Auslaufen oder haben sich sogar umgekehrt. Für die Jahre 2020 bis 2024 wird eine jährliche durchschnittliche Exportwachstumsrate von 4,5 Prozent erwartet. Bei diesem Wachstumstrend steigt der Wert der globalen Exporte, ausgehend von 2018 bis zum Jahr 2024 um rund ein Viertel auf 21.741 Milliarden Euro. Ohne die erwartete Verschlechterung der Rahmenbedingungen im Prognosezeitraum würde das Modell ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 5,4 Prozent erwarten lassen. Der Anteil Chinas an den weltweiten Güterexporten wird sich abflachen. Bis 2024 könnte China einen weltweiten Exportmarktanteil von 20 Prozent erreichen. Für die EU – ohne Vereinigtes Königreich – gehen die Expert/innen des FIW für 2024 von einem Exportanteil von 15 Prozent und für die USA von 10 Prozent aus.
Über das Kompetenzzentrum Forschungsschwerpunkt internationale Wirtschaft (FIW)
Das Kompetenzzentrum ist ein Kooperationsprojekt der Wirtschaftsuniversität Wien mit den Universitäten Wien, Linz, Innsbruck sowie dem Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung, dem Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche und dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Rechenzentrum. Es bietet eine Forschungsplattform, Informationen zu außenwirtschaftsrelevanten Themen sowie den Zugang zu volkswirtschaftlichen Datenbanken. Das FIW wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) sowie des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) finanziert.
Weiterführende Informationen
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