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FIW-Spotlight: Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf österreichische Unternehmen

Die Importe Österreichs aus der Ukraine beliefen sich auf 1.048,7 Mio. € im Jahr 2021 . Obwohl das nur 0,6% der Gesamtimporte Österreichs entsprach, war die Ukraine in einigen wenigen Segmenten ein wichtiges Importland. Im Bereich der Eisenerze entfielen 2021 41,2% der österreichischen Gesamtimporte auf die Ukraine, bei Furnierblättern aus Laubholz entfielen sogar 53,9% der österreichischen Importe auf die Ukraine. Ebenfalls bedeutend war die Ukraine bei Zündkabelsätzen, worauf rund 9% der österreichischen Gesamtimporte entfielen.

Die unternehmerische Unsicherheit stieg allerdings vor allem wegen der Preissteigerungen von Energie und Nahrungsmitteln. Die Sonderfragen zum Krieg in der Ukraine im WIFO-Konjunkturtest zeigen, dass die Mehrheit der österreichischen Unternehmen beeinträchtigt ist. In der Sachgütererzeugung melden rund 68% der befragten Unternehmen eine Beeinträchtigung, in der Bauwirtschaft 59% und bei Dienstleistungsunternehmen 46%.

Von den betroffenen Unternehmen wurden von mehr als 80% in allen Sektoren steigende Energiepreise genannt. Steigende Vorleistungspreise wurden von rund drei Viertel der Unternehmen in der Sachgütererzeugung und Bauwirtschaft als Hemmnis genannt, und von rund 50% der Dienstleistungsunternehmen. Lieferprobleme bei Vorleistungen aus der Ukraine, Russland und Belarus nannten vor allem Unternehmen in der Bauwirtschaft als Behinderung (rund 67%) und rund die Hälfte der Industrie- und Dienstleistungsunternehmen. Weniger häufig genannt wurden andere Faktoren, wie die sinkende Nachfrage auf anderen Märkten, Exportrestriktionen (Sanktionen) und die sinkende Nachfrage aus Russland, Belarus und der Ukraine. Allerdings wurden diese Behinderungen in der exportorientierten Sachgütererzeugung häufiger als Behinderung genannt.

Eine detaillierte Auswertung der Sonderfragen zum Krieg in der Ukraine finden Sie in der nächsten Ausgabe des WIFO-Konjunkturtests.

Autor: Dr. Werner Hölzl (WIFO)

Werner Hölzl ist Ökonom (Senior Economist) am WIFO und seit 2005 im Forschungsbereich "Industrieökonomie, Innovation und internationaler Wettbewerb" tätig. Er hat einen Abschluss in Wirtschaftsinformatik der Technischen Universität Wien und promovierte in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Wien. Seit 2012 ist er wissenschaftlicher Leiter des WIFO-Konjunkurtests. Seine Forschungsergebnisse wurden in internationalen Zeitschriften wie Small Business Economics, Research Policy, Industrial and Corporate Change sowie Applied Economics veröffentlicht.