Im soeben veröffentlichten FIW-Policy Brief Nr. 51 befasst sich Ralph Janik (SFU/Universität Wien) mit früheren und gegenwärtigen Herausforderungen für die WTO und den Welthandel.
Abstract:
Das vorliegende Policy Brief befasst sich mit früheren und gegenwärtigen Herausforderungen für die WTO und den Welthandel. Es beginnt mit allgemeinen Ausführungen zum Forschungsstand bezüglich der Überlegenheit von Multilateralismus gegenüber bilateralem Vorgehen und den Grenzen der Beurteilung der Effekte für einzelne, allen voran kleinere, Volkswirtschaften. Darauf aufbauend wird die Doha-Runde beleuchtet, die an fundamental gegensätzlichen Forderungen, aber auch strukturellen Problemen, wie der hohen Teilnehmerzahl, scheiterte. Einige kleinere Erfolge wie die Verabschiedung und das Inkrafttreten des Trade Facilitation Agreement oder die weitgehende Einigung zu vielen die Landwirtschaft betreffenden Fragen bleiben jedoch.
Gegenwärtig leidet die WTO außerdem unter der US-Blockade des Streitbeilegungssystems und deren „Handelskrieg“ mit China, bei dem alle Seiten Welthandelsrecht verletzt hatten (und, aufgrund des Nichtfunktionierens des Appellate Body, auch mussten). Es wird sich weisen, ob die gegenwärtigen Initiativen der Europäischen Kommission bei der zwölften Ministerkonferenz Wirkung zeigen können. Die Bekämpfung der COVID-19-Pandemie und die globale Ungleichheit und Ungerechtigkeit bei der Versorgung mit Impfstoffen erfordert jedenfalls genuin-globale Zusammenarbeit.
Ralph Janik (SFU/Universität Wien)
WTO 2.0: Rück-und Ausblick auf das multilaterale Welthandelssystem
FIW-Policy Brief Nr. 51
Juni 2021