Harald Badinger, Jesús Crespo Cuaresma und Harald Oberhofer gehen in ihrem Beitrag im Ökonomieblog des Standards darauf ein, dass die Vorteile einer dezentralen und globalisierten Produktion von Waren in Zeiten von Covid-19 angezweifelt werden. Die entsprechenden Überlegungen werden anhand eines vermeintlichen Trade-offs zwischen Effizienz (Kostenminimierung) und Resilienz (die Fähigkeit, globale Produktionsrisiken zu dämpfen) dargestellt. Ein zu geringes Augenmerk wird in diesen Überlegungen auf die Frage gelegt, wie eine Deglobalisierungsstrategie der räumlichen Konzentration der Produktion zu einer Stärkung der Resilienz von Lieferketten beitragen soll.
Eine nachhaltige Risikodiversifizierungsstrategie im Rahmen von Produktionsnetzwerken würde eigentlich eine breite Streuung von Einzelrisiken erfordern; also genau die gegenteilige Lösung von jener, die aktuell vorgeschlagen wird. Erreicht werden kann dies etwa durch den Bezug von Vorleistungen und Fertigprodukten aus unterschiedlichen Regionen der Welt. Im Ergebnis würde dies nach mehr statt nach weniger Globalisierung verlangen.
Harald Badinger ist Professor für Volkswirtschaft an der WU Wien und leitet das Institut für Internationale Wirtschaft.
Jesús Crespo Cuaresma ist Professor für Volkswirtschaft an der WU Wien und leitet das Institut für Makroökonomie.
Harald Oberhofer ist Professor für Volkswirtschaft an der WU Wien und stellvertretender Vorstand des Instituts für Internationale Wirtschaft.
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